InfraGO-Zustandsbericht gibt Auskunft über Zustand und Investitionsbedarf bei Schienennetz und Bahnhöfen

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Artikel: InfraGO-Zustandsbericht gibt Auskunft über Zustand und Investitionsbedarf bei Schienennetz und Bahnhöfen

Um transparent und umfassend über den Zustand ihrer Infrastrukturanlagen zu informieren, veröffentlicht die DB den InfraGO-Zustandsbericht Netz und Personenbahnhöfe. Erstmals enthält er für 2023 auch eine Bestandsaufnahme für die Bahnhöfe der DB InfraGO. Der Bericht kombiniert die vorhandenen Daten mit den Erfahrungen der Anlagenverantwortlichen vor Ort. So lässt sich der Zustand von Gleisen, Weichen, Bahnübergängen, Stellwerken und Brücken ebenso abbilden wie für Anlagen an den Bahnhöfen. Der Bericht ist für die DB InfraGO AG eine zentrale Grundlage, um den Bedarf bei Instandhaltung und Erneuerung zu bestimmen und diese künftig effektiv zu steuern.

Der InfraGO-Zustandsbericht Netz und Personenbahnhöfe 2023 ist das Ergebnis einer umfassenden und jährlich aktualisierten Bestandsaufnahme zum Zustand des deutschen Schienennetzes und der Personenbahnhöfe. Dafür hat die DB InfraGO AG ihre rund 222.000 Infrastrukturanlagen im Geschäftsbereich Fahrweg untersucht und anhand von Daten, z.B. aus Messzugfahrten, nach der Schulnotenlogik bewertet. Die gesamthafte Zustandsnote aller Brücken, Tunnel, Stützbauwerke, Gleise, Weichen, Bahnübergänge, Stellwerke und Oberleitungen verschlechterte sich im Vorjahresvergleich von 3,01 auf 3,03.

Für die rund 5.400 Personenbahnhöfe der DB InfraGO AG wurde die Zustandsnote erstmals erhoben. Hier weist der Zustandsbericht eine Gesamtnote von 3,09 aus. In dieser Note sind mehr als 87.000 Anlagen der Bahnhofsinfrastruktur mit ihrem individuellen Zustand zusammengefasst. Dazu gehören u.a. Bahnsteige und Empfangsgebäude, aber auch Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrgastinformationsanlagen. Der InfraGO-Zustandsbericht berücksichtigt in der Benotung insbesondere das Alter im Lebenszyklus und die Verfügbarkeit der technischen Anlagen. Damit ergänzt er den Infrastrukturzustands- und -Entwicklungsbericht (IZB), der anhand einer aggregierten Kennzahl die Qualität der wichtigsten Anlagen an den Bahnhöfen dokumentiert.

Wichtig ist: Alle Anlagen der DB InfraGO AG sind stand-, betriebs- und verkehrssicher. Jedoch liegen vor allem pünktlichkeitsrelevante Anlagen wie Weichen, Bahnübergänge und Stellwerke im hochbelasteten Netz nur im Notenbereich mittelmäßig bis mangelhaft. Das zeigt einmal mehr: Hier besteht besonderer Handlungsbedarf. Um die geltenden Standards auch weiterhin einzuhalten, müssen bei pünktlichkeitsrelevanten Anlagen zum Teil unverzüglich betriebliche oder technische Maßnahmen ergriffen werden.

Mit ihrer Strategie der korridor- und streckenbezogenen Planung von Erneuerungsprogrammen in der gesamten Infrastruktur verfolgt die DB InfraGO AG das Ziel, schnell und spürbar mehr Qualität und Wachstum zu möglichen. Dazu entwickelt die DB InfraGO AG zukünftig auch die Bahnhöfe am Hochleistungsnetz und weitere Bahnhöfe in der Fläche immer unter Berücksichtigung der Verbesserung des Anlagenzustands und entlang bundesweit einheitlicher Standards weiter. Die Logik der Zustandsnoten leistet dabei einen wichtigen Beitrag und ist ein Ausgangspunkt für die Planung von Investitions- und Instandhaltungsprogrammen.

Hierzu gehört die in diesem Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim beginnende Generalsanierung der hochbelasteten Streckenabschnitte.
Ab 15. Juli erneuert die DB InfraGO AG auf dieser Strecke innerhalb von fünf Monaten alle Anlagen in mittelmäßigem bis mangelhaftem Zustand komplett.

Die 20 Stationen entlang dieser Strecken wertet die DB zu Zukunftsbahnhöfen auf, die leistungsstark und kund:innenorientiert aus einem Guss entwickelt werden. Insgesamt will die DB bis 2030 mehr als 4.000 hochbelastete Streckenkilometer einer solchen Generalsanierung unterziehen, um die meistgenutzten Strecken im bestehenden, mehr als 33.000 Kilometer langen Schienennetz, sowie viele Bahnhöfe in einen deutlich besseren Zustand zu versetzen.